Tipps


Welche Kosten entstehen? Wer bezahlt? Spezielle Situation Lebendspende?


Wichtig: Die nachfolgenden Informationen sind für die Schweiz zusammen getragen worden!

 

Je nach dem, was transplantiert wurde, können unterschiedliche Kostenposten für die Patienten selbst und die Versicherungen anfallen. Hier ein paar Positionen die wir erlebten, welche 2008 im Zusammenhang mit einer Nieren- und Bauchspeicheldrüsentransplantation angefallen sind.

In der Regel werden sie durch die Kassen und andere bezahlt (siehe "Wer bezahlt?").

Spitalkosten

für die Operation (in der Regel ein Pauschalbetrag je Operation, allgemeine Abteilung)


Arztkosten für die regelmässigen Kontrollen danach (im Prinzip für den Rest des Lebens (deshalb sollte die Krankenkasse nicht mehr gewechselt werden).


Verbleibende Kosten beim Patienten:

(War jedenfalls bei uns so)

  • Krankenkassenselbstbehalte (Franchise)
  • Spitalkostenselbstbehalt
  • Anfahrtwege zur regelmässigen Kontrolle ins Spital und später zum Hausarzt
  • UV-Sonnencreme (wegen der Immunsuppression sinnvollerweise täglich anwenden)
  • UV-Schutzkleider (sollte nach Möglichkeit getragen werden, es gibt mittlerweilen tolle Kleidungstücke)
  • spezielle Medikamente, welche einen Heilungsprozess unterstützen können
  • Händedesinfektionsmittel, spezielles Dusch- und Händereinigungsmittel, sowie Mundschutz

Möchten Sie aus Ihrer Erfahrung ergänzende Kostenpositionen nennen, teilen Sie es uns bitte mit.

Wir wussten anfänglich nicht, wie die Kosten abgewickelt werden und wurden positiv überrascht.

Operationskosten, Medikamente und was damit zusammen hängt:

Grundsätzlich läuft alles über Ihre Krankenkasse.

 

Tipp:

Vor der Transplantation immer abklären und Kostengutsprachen verlangen. Wenn Sie auf der Warteliste sind, nach längerer Wartezeit immer wieder kontrollieren, ob sich in der Deckung nichts verändert hat.


Unsere Ueberraschung war: Die Kosten werden im Hintergrund aufgeteilt:

(Stand 2008)

Krankenkasse (normalerweise aus der Grundversicherung)
SVK Abt. VBL (das ist eine Art Fond, welcher von den Krankenkassen gespiesen wird)
Amt für Gesundheit und Soziales (so heisst z.B. die Institution im Kt. Schwyz)
Zudem gibt es Interessenverbände, welche zum Teil mit Geld oder anderen Leistungen helfen.

Die späteren Kontrollen und die meisten Medikamente bezahlen die Krankenkassen. Allerdings wissen wir hier nicht, ob noch weitere Stellen im Hintergrund mitzahlen. Es ist letztlich ja auch egal.....


Für alle beteiligten Zahlstellen sind Transplantationen wichtig.

 

Die Motivation:
Eine transplantierte Person kostet längerfristig in der Regel wesentlich weniger, als vor der Transplantation mit Herz-, Lungenmaschinen oder Dialyse.


Beispielsweise kostet die Nierentransplantation in der Regel ca. gleich viel, wie ein Jahr Dialyse. Deshalb sind die Folgekosten aus einer Transplantation (Kontrollen, Medikamente usw.) im Verhältnis sehr geringe Beträge.


Lebendspende:

Die Lebendspende ist ein unglaubliches Geschenk, das jemand zu Lebzeiten jemand anderem machen kann.
Obwohl sich alle grösste Mühe geben, kann immer etwas schief gehen und mit diesem Wissen schenken Menschen trotzdem ein Organ.

Das ist eine unglaubliche Nächstenliebe - gelebt im Hier und Jetzt!


Zu den Kosten bei Lebendspenden (Stand 2008*):

Neben den oben genannten Kosten fallen auch die Kosten des Spenders oder der Spenderin an. Uebrigens sind es im Schnitt etwa doppelt so viele Frauen als Männer, die spenden.

* Bitte prüfen Sie den aktuellen Stand bei Ihrer Krankenkasse.

 

Welche Kosten fallen der auf Lebendorgan - Spenderseite an?

  • Vorbereitung (Gespräche, Untersuche usw.)
  • Operation
  • Nachbetreuung
  • bei Berufstätigen Lohnausfall
  • Transportkosten

Wenn man sich umhört und umliest, stellt man fest, dass diese grossartige Handlung im finanziellen Bereich noch nicht zu 100% gelöst ist. Interessierte mögen das Referat von Prof. Gilbert Thiel, anlässlich der SOLV-LN Mitgliederversammlung am 29.3.2008 in Solothurn vorgetragen, lesen.

Normalerweise übernahm die Empfängerkrankenkasse die Kosten des Spenders.
Die Taggeldleistungen können ebenfalls da angemeldet werden. Im Hintergrund übernimmt jedoch eine andere Organisation die Kosten.


Offenbar noch ungelöst ist das Problem, "was passiert wenn die empfangende Person später vor dem Spender stirbt oder z.B. ins Ausland verreist?"

 

Grundsätzlich regelt das Gesetz in der Schweiz sehr viel. Trotzdem bleiben wie bei der Titelfrage einige Unsicherheiten offen.

  • es ist sicherlich sinnvoll diese und ähnliche Fragen mit den entsprechenden Fachleuten und Versicherungen zu klären

 

Soll der Spender seinen Kranken- und Unfallversicherungen die Spendenoperation melden?

In vielen Versicherungsbedingungen steht, dass man Risikoveränderungen der Versicherung melden muss. Eine solche Operation ist eine Risikoveränderung.

 

Ob Sie es melden wollen oder nicht, müssen Sie entscheiden. Es ist denkbar, dass die Versicherung dadurch eine neue Risikobeurteilung (insbesondere bei den Zusatzversicherungen) machen könnte.

 

Es gibt immer Dinge, die man dazu lernt und die im Laufe der Zeit sich verändern. Teilen Sie es uns bitte mit.

Wer 1/2 oder Privat versichert ist, tut gut daran einerseits mit der Versicherung alles vorab zu klären und andererseits, was ebenso wichtig ist, mit dem Spital zu klären, ob es überhaupt ein entsprechendes Zimmer frei hat.

 

Derzeit stehen auf Krankenkassenausweisen noch immer Begriffe wie "Privat" jedoch ist manchmal nur gemeint Privatarztbehandlung in halbprivatem Zimmer. Die Spitäler lassen die Patienten ankreuzen, welche Spitalklasse sie wünschen. Und wenn Sie hier irrtümlich das Kreuz am falschen Ort setzen, kann das unter Umständen für Sie sehr teuer werden.

 

Im Uni Spital Zürich gab es in der Transplantationsabteilung nur ganz wenige private und halbprivate Zimmer.

 

Am Transplantationstag wussten wir das nicht und plötzlich stand das Bett in einem 4er Zimmer. Es gab kein anderes Zimmer.

Ein Gespräch und eine Nacht später wurde dann ein Halbprivatzimmer frei.


Alles ging sehr schnell und niemand dachte bei der Einfindung zur Transplantation an die Spitalabteilung.


Tipp nicht zügeln....: Ist momentan kein Privatzimmer verfügbar, ist es sinnvoll in der Transplantationsabteilung zu bleiben und sich nicht in eine andere Abteilung verlegen zu lassen, wo entsprechende Zimmer frei sind.

In der Transplantationsabteilung sind alle auf Transplantierte spezialisiert und innerhalb kurzer Zeit kompetent reaktionsfähig.


Tipp machen Sie einen Zettel: Schreiben Sie sich diese verschiedenen Dinge auf.

Zum Beispiel auch was Sie zur Transplantation mitnehmen sollten:

  • Krankenkassenkarte
  • Kopie einer allfälligen Kostengutsprache
  • Wunsch der versicherten Spitalklasse (seien Sie sich jedoch bewusst, dass es nicht immer möglich ist!)
  • Telefonnummer von einer oder mehreren Angehörigen, die nach der Operation informiert werden können
  • Informationen über bis dahin einzunehmende Medikamente

 

Für Angehörige:

Die Parkplatzkosten können enorm teuer werden.

Vielleicht lassen Sie sich hinfahren oder kommen mit dem OV.


Tipp empfohlene Voruntersuche:

Die vom Arzt empfohlenen Voruntersuche wie:

  • Zahnarzt
  • Gynäkologie
  • und weitere Anordnungen sollten Sie ernst nehmen

Machen Sie diese Untersuche nicht vor der Transplantation, kann es sein, dass Entzündungsherde (z.B. bei den Zähnen) nicht frühzeitig erkannt und behandelt wurden. Das könnte im schlimmsten Fall die Transplantation abbrechen. Oder wenn Sie nach der Transplantation diesen Gefahrenherd behandeln müssen, kann es zu Komplikationen kommen.

 

Beugen Sie unbedingt vor und schieben Sie nichts hinaus.

Das Telefon kann schon morgen klingeln......